Regenwurm-Projekt 3. Tag

Okt./ Nov. 2019  Projekt "Die Bedeutung des Regenwurms"

1 weitere Woche später: 06.11., 3. Projekttag = Projektabschluss
Vorbemerkungen:
Der nachfolgende Beitrag basiert auf einem gemeinsamen Abschlussbericht des OGV und der Abteischule. Er wurde aus redaktionellen Gründen in einzelnen Passagen, oft als Begleittext zu den Fotos, abgeändert bzw. dort inhaltlich ergänzt, wo er in den Printmedien aus Platzgründen hatte gekürzt werden müssen.
Da es sich um ein gemeinschaftliches Projekt der GGTS und des OGV handelt, wurden die verwendeten Fotos von der Leiterin der Neigungsgruppe Natur, Frau Moni Hilt, gemacht und für diesen Bericht zur Verfügung gestellt.

Das Teil-Projekt wurde an 3 Nachmittagen durchgeführt: Hier lesen Sie, was am 3. Tag, also dem Abschlusstermin, geschah. Und hier erhalten Sie Informationen über die Arbeit am Eröffnungstag und hier über die des 2. Tages.
Heute soll das Teilprojekt "Regenwurm" zum Abschluss gebracht werden. Neben den Schülern der Neigungsgruppe sind deshalb zwei Gäste gekommen: Hannsjürgen Phieler, früheres Vorstandsmitglied des OGV und mit viel Beifall belohnter Erbauer der beiden Terrarien, sowie Ernst Kollmann, aktuelles Vorstandsmitglied des OGV und den Schülern aus zahlreichen eigenen Projekten bestens bekannt. Er ist auch Naturschutz-beauftragter der Gemeinde.

Gespannt versammelten sich alle rund um den Tisch, während Herr Ratzel das mit einem Tuch abgedeckte Terrarium sicherte. Was sich darin wohl in der 2. Woche verändert hat? „Wann geht es denn endlich los!" schienen die Kinder zu denken. Anfänglich schielten sie noch verstohlen in Richtung des Terrariums, bald guckten sie unverhohlen dorthin.
Dann hokus-pokus-fidibus - runter mit dem Tuch und ran an die Glasscheiben.
Auch die Erwachsenen waren einigermaßen überrascht: deutlich sichtbare Gänge, in die Material aus der darüber liegenden Schicht nachgerutscht war. Regenwürmer sorgen offensichtlich für das Durchmischen der Bodenschichten.
Und auf der Rückseite waren tatsächlich Regenwürmer zu sehen: Sie waren zwar nach unten "geflüchtet", aber an die Glasscheibe geraten. Die Aufregung der Schüler entlud sich, der Lärmpegel im Klassenraum stieg erheblich an.
Unsere Chef-Sekretärin hatte viel zu tun: Die Nachwuchsforscher diktierten ihr, was sie an Veränderungen bemerkten. Alles wurde fehlerfrei in schöner Schreib-schrift dokumentiert. Der Vergleich mit dem 2. Terrarium zeigte einen deutlichen Unterschied: Hier waren die Erdschichten - wie an Tag 1 festgestellt - zwar nicht eben, aber weiterhin voneinander getrennt. Es lebt halt kein Wurm darin!
Lebhaft wurde es wieder, als „Experimente“ mit den Tieren angekündigt wurden. Experimente? "Dann müssen die ja wieder aus dem Terrarium raus!?"  Richtig! Auskippen? Ja - aber langsam und vorsichtig! Oberste Regel dabei war, dass die Würmer nicht verletzt werden. Das Kippen durften die Großen machen, die Schüler durchsuchten Erde und Sand vorsichtig nach Würmern. Jeder gefundene wurde mit hörbarem "Hallo!" begrüßt und zur nächsten Station getragen.
Staunend registriert wurde auch, wie breit und stabil die von ihren Bewohnern gebauten Gänge waren: Weil die Erde feucht genug war, brachen sie nicht zusammen. Plötzlich tauchte einer der ursprünglich als Köder gedachten großen Würmer auf, registrierte das Licht und wollte sich wieder ins Innere zurückziehen. P. g. - Pech gehabt! Ab zum Wiegen!
Tatsächlich erhielt jeder einzelne entdeckte Wurm einen Namen (Nr. 1, Nr. 2, ...), wurde danach mit Unterstützung der Erwachsenen gewogen und vermessen. Die Daten wurden an das Projekt-Sekretariat gemeldet und gewohnt penibel in einer Tabelle dokumentiert.

Die Größen- und Gewichtsunterschiede waren beachtlich. Während die aus dem Garten stammenden eher klein waren (oder sich nicht dehnen wollten) und kaum 10 Gramm erreichten, streckten sich wenigstens die Köder-Würmer auf bis zu 20 Zentimeter Länge. Und beim Gewicht brachten sie im Schnitt das Doppelte der einheimischen Artgenossen auf die Waage.
Dennoch hatten sie sich im Vergleich zur Vorwoche verändert: Waren sie damals noch extrem agil, zeigten sie sich jetzt recht ruhig. Und sie schienen etwas schlanker geworden zu sein.
Unsere Erklärung: Die Tiere waren in einem Geschäft für Angelbedarf gekauft worrden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren sie richtig gemästet worden, dann vermutlich zusammen mit bestem Fressen ausgestattet in einer warmen Schachtel verpackt. Die letzte Woche aber mussten sie in kühler Erde verbringen. Kein Wunder, dass einem unter diesen Umständen der Spaß am Fressen vergeht. Warum soll man sich dann unnötig bewegen? Je länger sie auf den Tischen im Warmen lagen, desto lebhafter wurden sie. Das spricht doch für unsere Erklärung. Oder?
Können Würmer riechen und schmecken? Ja, zumindest sieht es so aus. 
Das ist jedenfalls das Ergebnis unserer Untersuchungen mit Essig und Honig. Um die Tiere auf keinen Fall zu verletzen, wurden Wattestäbchen in die vorgenannten Substanzen getaucht und den Würmern vor die Nase gehalten. Die meisten reagierten darauf, andere blieben unbeeindruckt. Ein Schüler meinte: "Haben wir vielleicht das Schwanzende erwischt?" Das wäre eine Erklärung ...
Dieser Wurm kroch recht zügig auf den Wattestab mit dem Honig zu, um sich dann regelrecht in ihn zu verbeißen. Fast eine Minute lang saugte er die Flüssigkeit auf. Ihm hat der Honig offensichtlich geschmeckt - dann darf er gern Energie tanken.
Gegenteiliges Ergebnis bei der Kombination Watte + Essig-essenz: Kein Wurm suchte den Kontakt, einer zuckte sogar ruckartig zurück, obwohl er den Stab nicht einmal berührt hatte. Allein der Geruch schien ihn abzuschrecken.
Fast war das Ende des Teilprojekts erreicht. Deshalb gab es noch ein Foto mit allen Beteiligten:
Eines war natürlich noch zu erledigen: Die Würmer sollten zurück in die Natur entlassen werden und wurden vorsichtig samt Inhalt des Terrariums ins Schul-eigene Hochbeet geschüttet. "Tschüss, liebe Würmer!" hieß es. Im Frühjahr kommen wir sie wieder besuchen.
Damit war das Teilprojekt "Regenwurm" beendet, weitere Projekte sind bereits in Planung. Der Obst- und Gartenbauverein Wadgassen und die Abteischule bestätigen sich gegenseitig eine prima Zusammenarbeit. Danke dafür!

Den Verantwortlichen hat sie viel Spaß gemacht. Sie hoffen, etwas dazu beigetragen zu haben, dass das Interesse an der Natur aufrecht, ggf. sogar gesteigert werden kann.

Share by: