Nützlinge_Workshop Schule

25. April 2018  "Nützlinge" -  Thema der Naturschutz-AG der Abteischule
(Hinweis: Die auf dieser Seite verwendeten Fotos wurden von Frau Hilt, Abteischule, zur Verfügung gestellt.

Der Naturschutz-AG der Abteischule Wadgassen gehören i.d.R. Schüler der Klassenstufe 3 an. Jeder Jahrgang (bzw. dessen Angehörige) hat so seine Besonderheiten – gemeinsam aber sind ihnen Neugierde und Interesse an der Natur.

Das durften wir auch bei unserer letzten Aktion feststellen. „Wir“, das sind Maren Brennig von der Landwirtschaftskammer des Saarlandes, Ernst Kollmann als Naturschutzbeauftragter der Gemeinde Wadgassen und in dieser Funktion Dauergast an der Schule, und der Vorsitzende des OGV als Initiator.

Gemeinsam mit der AG-Leiterin Monika Hilt wollten sie den Schülern das Thema „Nützlinge“ mit dem Schwerpunkt auf Insekten näher bringen. Gefragt, welche Tiere man im Garten als Nützlinge betrachte, wurden sofort Bienen und Schmetterlinge genannt. Darüber hinaus gelten Igel und Frösche als nützlich. Aber Mücken, Schwebfliegen oder Marienkäfer? Wozu sollen die nützlich sein? Oder gar deren „Kinder“, die Larven ?
Aufmerksam lauschten Schüler und erwachsene Anwesende den Ausführungen von Frau Brennig und betrachtete die Präsentation mit den von ihr mitgebrachten Fotos. Der Marienkäfer entlockte ihnen ein „Oh, wie schön“, seine Kinder aber ein „Iiieh, wie hässlich“.  Letztere sind auch wirklich keine Schönheiten, sehen eher wie Aliens aus. Beide aber haben einen Riesenappetit auf Blattläuse, vertilgen etwa 150 Stück pro Tag. Wer also viele Marienkäfer im Garten hat, kann auf die chemische Keule verzichten.
Ähnliches gilt für die Florfliege. Dieses fast durchsichtige Insekt hat trotz seines extrem leichtgewichtigen Körperbaus einen Appetit auf Blattläuse & Co., den man ihm nicht zugetraut hätte. Viele Menschen empfinden es aber als lästig oder schlagen gar aus Angst vor Stichen nach ihm – dabei kann sich das Tier nur durch Flucht wehren. "Beißen" oder stechen" sind Fremdworte für das Tier.

Die Larven der Florfliegen sind sogar so gefräßig, dass sie ihre schwächeren Brüder und Schwestern auffressen, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen. Mama Florfliege legt die Eier deshalb nicht in ein gemeinsames Nest, sondern hängt jedes Ei einzeln an einem Faden an einem Zweig auf (s. roten Rahmen im Bild oben).

Staunend nahmen die Schüler diese Information zur Kenntnis.
Außer Fotos hat Frau Brennig lebende Tiere mitgebracht: Larven von Florfliegen, Puppen von Gallmücken und Schlupfwespen, Raubwanzen und Raubmilben. Wäre ich Blattlaus, würden mir allein diese Namen schon Angst machen ...

Diese Nützlinge können bestellt werden (Adresse hier anfordern). Sie kommen zusammen mit einem Nahrungsvorrat per Expresslieferung und werden dann im Garten ausgebracht oder in einem Pappkarton in einen Baum gehängt. Selbst mit den Becherlupen war es schwierig, die räuberischen Insekten zu finden, so klein waren sie (noch).
Schüler und Erwachsene suchen mit Lupen den Nützlingen. Diese Mini-Raubtiere sollen im Garten nützlich sein (oder werden)?






Frage:
Wer ist hier der Gefräßigere?
Nach dem theoretischen Teil ging es in den Schulgarten, wo Ernst Kollmann mit den Schülern auf Insektenjagd ging. Dabei sollten die Tiere nur entdeckt, nicht aber gefangen werden; dann erläuterte unser Kollege, um welches Tier es sich handelte, wovon und wie es lebt, ob es stechen kann oder nicht, etc. Besondere Aufmerksamkeit wurde einer toten Hummel zuteil: Da sie nicht wegfliegen konnte, ließ sich ihr Körperbau hautnah studieren.  (Aktuell stehen uns leider keine Fotos zur Verfügung!)

Leider war die zur Verfügung stehende Zeit dann schon bald rum. Einige der Schüler nahmen dann die Larven und Eier der Nützlinge in artgerechten Kartons mit nach Hause. Wir wünschen guten Hunger!

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