Apfel-Tag 2017 (Stand: 15.10.)

Wadgasser Apfel-Tag 2017

Erstmals seit längerer Zeit führte unser Verein wieder einen Apfel-Tag durch, diesmal aber in einer Form, wie er in der 107jährigen Geschichte unseres Vereins noch nicht da gewesen sein dürfte: Eine hohe Zahl - konkret: 89 - unterschiedlicher Sorten wurden ausgestellt. Weitere Besonderheiten: Es handelte sich zum großen Teil um alte und sehr alte Sorten; außerdem stammten 85 Sorten aus der Ernte eines einzigen Anbauers - aus der unseres Baumwarts Josef Wilhelm. Die übrigen 4 Sorten lieferte ein befreundeter Obstbauer an.

Unser Flyer hatte noch "ca. 60-70 Sorten" angekündigt - dass es letztlich ein paar mehr wurden, hing mit der Sorgfalt zusammen, mit der J. Wilhelm einzelne Früchte umhegte ...

Zu jeder dieser Sorten wurde ein Informationsblatt angelegt. Neben Name und Foto der Früchte enthielt es Angaben zu Alter, Herkunft, Geschmack, hauptsächlicher Verwendung, tendenziell bester Erntezeit und Genussreife der jeweiligen Sorte sowie eine Rubrik "Besonderheiten" (z.B. Anfälligkeit gegen Krankheiten).

Diese Blätter konnten sich die Besucher mitnehmen; sie machten übrigens rege Gebrauch davon.
Linkes Foto:
Den Reigen der Besucher eröffnete Punkt 10:00 Uhr der "Schmetterlings-Papst" Edgar Theobald aus Schwalbach,
dicht gefolgt vom Vizepräsidenten des saarländischen Landtags und unseres Verbandes, Herrn Günter Heinrich (rechtes Foto).

Bis 12:30 Uhr waren schon die ersten 150 Besucher gekommen.

Unter ihnen war auch Frau Stefanie Balle, Reporterin bei SR3-Radio. Ihr Live-Interivew mit Josef Wilhelm lockte Besucher aus dem ganzen Saarland an, ein Ehepaar kam sogar aus Forbach.
Dann gab es eine Mittagspause, in der sich der Andrang in Grenzen hielt. Umso intensiver konnten Einzelgespräche geführt werden; dabei erwies sich auch Frau Karin Wilhelm als kompetente Kennerin.

Nicht zuletzt war das Kamerateam von SR3 / Aktueller Bericht über etwas mehr Platz erfreut, konnte es doch einerseits Besucher interviewen, andererseits ungestört arbeiten.
In dieser Phase füllte unser Damen-Team (v.l.n.r. Mechthild Klein, Pia Hillendahl, Maritta Ratzel, hier mit Schatzmeister Wolfgang Weier) das bereits deutlich gelichtete Kuchenbuffet wieder auf - deutlich vor 16 Uhr war alles restlos verkauft.

Nur "warme Wiener" gab es auch zum Schluss noch mehr als genug ...
Ab 15:00 Uhr waren die Tische gut besetzt, im Saal staunten die Besucher zeitweise sogar in Dreier-Reihe über die präsentierte Vielfalt. Sehr gefreut haben wir uns, dass auch der Kreisvorsitzende Peter Metzdorf sowie zahlreiche Vertreter anderer OGVs den Weg zu uns gefunden haben.
Stark in Anspruch genommen wurde die Möglichkeit, unbekannte Apfelsorten bestimmen zu lassen. Besitzer einer größeren Streuobstwiese hatten gleich einen ganzen Korb ihnen unbekannter Sorten mitgebracht; bis auf zwei konnten sie alle bestimmen. Gegen Ende der Veranstaltung traf auch noch die Verbandsgeschäftsführerin, Frau Monika Lambert-Debong, bei uns ein. Sie nahm u.a. alle unbestimmten Sorten mit, um sie von einem Pomologen analysieren zu lassen.
Insgesamt kamen ca. 400 Besucher ins Pfarrheim. Die "Profis" unter ihnen staunten darüber, dass sie die meisten Äpfel nicht nur betrachten, sondern auch auf ihren Geschmack hin testen konnten - offenbar ist das nicht üblich bei derartigen Gelegenheiten. Andere, wohl eher Laien, staunten über die Vielfalt der Äpfel bzw. über deren Besonderheiten:
Diejenigen der kleinsten Sorte, dem Roten Trierer Weinapfel, wiegen im Durchschnitt rd. 30 Gramm, .....
die der schwersten Sorte - Rheinischer Winterrambur -  auch mal schnell über 400 Gramm - jeweils pro Stück!
Die älteste Sorte, der Braune Matapfel, stammt angeblich noch aus der Römerzeit.
Und der Altländer Pfann-kuchenapfel wird schon Mitte Oktober geerntet und erreicht erst im Januar die Genussreife.
 Apropos "Ernte": Ob ein Apfel erntereif ist oder nicht, erkennt man am besten durch einen Test mit der Lugol'schen Lösung. Der Test war nur den wenigsten Besuchern bekannt und stieß demzufolge auf reges Interesse. Zur Erläuterung: Die jodhaltige Lösung reagiert mit der im Apfel vorhandenen (Rest-)Stärke bzw. mit dem darin enthaltenen Zucker. Je unreifer der Apfel ist, dest mehr Stärke ist noch darin vorhanden. Wenn man die Schnittfläche des quer halbierten Apfels mit der Flüssigkeit einstreicht, bleibt diese auch nach 5-10 Minuten blau, wenn der Apfel noch unreif ist. Beim erntereifen Apfel finden sich weit mehr helle als dunkle Flecken.

Anklang fanden auch Bücher, Broschüren und Haushaltsgeräte, die der Verband zur Verfügung gestellt hatte, sowie die jungen Apfelbäume, die von der Baumschule Leick leihweise geliefert worden waren.
Kurz nach dem offiziellen Veranstaltungsende 17:00 Uhr verließen die letzten Besucher den Ausstellungsraum, die Aufräumarbeiten gingen danach schnell voran. Schon vor 18:00 Uhr war der Saal "besenrein". Nach dem verdienten "Absacker" stellten sich zufriedene Helfer zum Gruppenfoto, und auch das Ehepaar Wilhelm schien froh über das Ende einer höchst erfolgreichen Veranstaltung.
zurück zu 2017
Share by: