2019_02 Streuobstsorte 2019

Februar 2019  Streuobst-Sorte 2019: der Moseleisenapfel

Unser Landesverband bemüht sich seit Jahren intensiv um den Erhalt der stark gefährdeten Streuobstwiesen. Eine seiner Maßnahmen besteht darin, innerhalb eines mit Fachleuten besetzten Arbeitskreises regelmäßig eine Streuobstsorte des Jahres zu bestimmen. In 2019 ist dies der ´Moseleisenapfel‘. Hierzu ließ uns die Landesgeschäftsführerin Monika Lambert-Debong einen Text zukommen, den wir nachstehend gern veröffentlichen:
Mit dem ‘Moseleisenapfel‘ wurde eine sehr alte Sorte, die vor allem im Saar-Mosel-Raum bis hin zum Mittelrhein und Belgien bekannt ist, ausgewählt. Die Apfelsorte ist zwar noch auf Obstwiesen zu finden, wird aber als selten eingestuft.
Wegen ihrer langen Haltbarkeit war die Sorte früher als Tafelapfel sowie als Wirtschaftsapfel für die häusliche Verwertung geschätzt. Heute findet sie in erster Linie als Mostapfel Verwendung, da ihr zum Frischverzehr das Aroma fehlt. Hier kann sie mit vergleichbaren Tafeläpfeln nicht konkurrieren.

Der Apfel zeigt schon früh im September eine intensive Rotfärbung, dennoch wird der ‘Moseleisenapfel‘ erst spät, in der zweiten Oktoberhälfte geerntet. Auf dem Lager hält er sich bis zum Frühjahr, kann also bis April/Mai aufbewahrt werden.


Foto: Monika Lambert-Debong
Die einzelnen Früchte sind eher klein bis mittelgroß. Man erkennt die Sorte recht gut an ihrer kegelförmig bis rundlichen Form und der markanten Färbung. Fast die ganze Frucht ist von einer trüb dunkelroten Farbe überzogen, die in ein bräunlich-bläuliches Rot übergeht und leicht verwaschen streifig ist.

Auffällig sind zudem die hellen bis berosteten Schalenpunkte. Das grünlich-weiße Fruchtfleisch ist fest, schmeckt süßsäuerlich bis süß, hat aber leider kein besonderes Aroma. Markant ist auch die klecksig-schuppig berostete Stielgrube und der kurze Stiel.


Foto: Hans-Thomas Bosch
Die Baumform ist meist etwas ungewöhnlich. Häufig erscheint die Krone asymmetrisch, da sich nur auf einer Seite stark ausgebildete Leitäste zeigen. Der Baum wächst insgesamt mittelstark bis stark und zeigt eine für die Sorte typische Dünntriebigkeit. Kompakte Kronen bedürfen eines regelmäßigen Rückschnittes der Leit- und Hauptäste. Er kommt früh in den Ertrag. Die Blüte zeigt sich spät. Der ‘Moseleisenapfel‘ hat an Boden und Standort keine besonderen Anforderungen. Die Sorte ist jedoch leicht schorfanfällig und so sind gut durchlüftete Lagen vorzuziehen.

Als reichtragende, wenn auch eher kleinfrüchtige Sorte hat der ‘Moseleisenapfel‘ im Saar-Mosel-Raum seinen Wert als robuste Mostobstsorte für ungünstigere Streuobstlagen.
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